
Intelligentes Multi-Energiesystem für den «Schlatt-Park» Schmerikon
Mit dem Projekt «Schlatt-Park» realisierte die St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG erstmals ihre Prosumer-Gesamtlösung mit einem Zusammenschluss zum Eigenverbrauch und einem Blockchain-basierten Abrechnungsmodell.
Bisher wurden die einzelnen Gewerke – Strom, Wärme und Wasser – technisch separat behandelt. Im Projekt «Schlatt-Park» wurden diese Sektoren in einem System kombiniert und aufeinander abgestimmt. Dabei profitiert die Volatilität in der Produktion von Strom von der Flexibilität der Wärmespeicherung. Darüber hinaus wurden die Dächer des «Schlatt-Parks» mit rund 600 m2 Photovoltaikmodulen mit einer Spitzenleistung von 100 Kilowatt ausgestattet.
Die intelligente Nutzung des überschüssig produzierten Stroms wirkt sich wirtschaftlich positiv aus – schliesslich ist sonnenproduzierter Strom günstiger als Strom aus dem Netz.
Wenn alle Parteien profitieren
Die Sektorkopplung für Strom, Wärme und Wasser kann neu in einem umfassenden Multi-Energie-System die Produktion und den Energieverbrauch maximal kombinieren. Hierbei profitieren Eigentümer, Mieterschaft und Verwaltung gleichermassen. Der minimale CO2-Ausstoss des Energieverbrauchs der Überbauung entspricht zu 100 Prozent der «Energiestrategie 2050» des Bundes.
Wärmepumpenanlagen mit einer Gesamtleistung von 180 Kilowatt sowie ein modular erweiterbares Ladestationensystem für E-Autos, welches über ein intelligentes Lastmanagement eine reduzierte Gebäude-Anschlussleistung ermöglicht, ergänzen die so genannte Prosumer-Lösung. Nicht zuletzt versorgt eine Blockchain-basierte Abrechnungslösung alle mit Produktions- und Verbrauchsdaten in Echtzeit.

Microgrid für vernetzte Quartiere
Eine nächste Stufe in diesem Projekt umfasst die Umstellung auf ein «Smart Microgrid», ein intelligentes, gebäudeübergreifendes Energiemanagementsystem. Die Wirtschaftlichkeit dieser kompletten und nachhaltigen Energieanlage wird mitunter durch die Eigenverbrauchsquote definiert. Je höher die Quote, desto rentabler und nachhaltiger die Anlage.
Anlagen bei Einfamilienhäusern umfassen im Schnitt 10 bis 30 Prozent Eigenverbrauch, bei Mehrfamilienhäusern sind es zwischen 45 und 50 Prozent. Diese Anlagen sind jedoch meistens pro Gebäude in sich selbst geschlossen. «Smart Microgrid» vernetzt mehrere Gebäude – in Zukunft ganze Quartiere – wodurch die Eigenverbrauchsquote nochmals deutlich gesteigert werden kann.
Die St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG wird bei ihrem nächsten Projekt in Uzwil dieses System erstmals verbauen.
Impressum
Textquelle: SAK
Bildquelle: Johann Müller AG
Publiziert von Phase 5
Informationen
Weitere Artikel
Veröffentlicht am: