Minergie lancierte am 22.5. ein neues Zertifikat: Das Zertifikat stellt die Energieeffizienz im laufenden Betrieb sicher und zeichnet Eigentümerschaften aus, die dank eines tiefen Energieverbrauchs und geringen Betriebskosten einen Beitrag an den Klimaschutz leisten.


Redaktionelle Bearbeitung: Phase5


Ein Minergie-Gebäude ist so konzipiert, dass es im Betrieb nur minimal Energie verbraucht und keine CO2-Emissionen verursacht. Allerdings können fehlerhafte Einstellungen, wie zum Beispiel zu hoch eingestellte Heizkurven, Heizen im Sommer oder nur teils funktionierende Photovoltaik-Anlagen, dieses Potenzial erheblich beeinträchtigen.

Eine Herausforderung, die auch nicht Minergie-zertifizierte Gebäude betrifft. Der bekannte Minergie-Baustandard garantiert die bauliche Qualität des Gebäudes bis und mit Inbetriebnahme. Um danach, also im laufenden Betrieb, fehlerhafte oder ineffiziente Einstellungen zu vermeiden, lanciert Minergie das neue Zertifikat «Minergie-Betrieb».

«Das neue Zertifikat Minergie-Betrieb schlägt nun die Brücke zwischen Planung, Bau und Betrieb, indem es die Einstellungen der Gebäudetechnik und den damit verbundenen Energieverbrauch anhand von automatisch erfassten Energiedaten und Auswertungen prüft und zertifiziert. So wird sichergestellt, dass das Potenzial der Energieeffizienz im laufenden Betrieb gewährleistet ist», erklärt Sabine von Stockar, Leiterin Bildung und Entwicklung bei Minergie.

Das heisst aber nicht, dass Minergie-Gebäude bisher nicht sehr klimafreundlich gewesen wären. «Das ist definitiv nicht der Fall. Wir müssen hier unterscheiden: Ein Minergie-Gebäude ist, auch wenn nicht alles optimal eingestellt ist, deutlich effizienter als ein gewöhnliches Gebäude. Alle Gebäude bräuchten eine regelmässige Optimierung im laufenden Betrieb», erklärt Sabine von Stockar.

Pensionskasse Graubünden in Chur
Mit den Massnahmen der energetischen Betriebsoptimierung konnte beim Gebäude der Pensionskasse Graubünden in Chur eine Einsparung von 30 % erreicht werden.
Mehrfamilienhaus in Reinach AG
Mit nur wenigen Messungen kann der Betrieb des Mehrfamilienhauses in Reinach AG über Jahre einfach überwacht und laufend optimiert werden.

Das Zertifikat kann frühstens nach einem Jahr Betrieb erlangt werden. Da Einstellungen immer wieder Abweichungen erfahren und einzelne Teile von haustechnischen Anlagen auch kaputt gehen können, wird eine Rezertifizierung nach drei Jahren empfohlen. Minergie-Betrieb ist gerade für Immobilienbesitzende mit grossen Portfolios und nachhaltigen Ambitionen als Ergänzung zum Baustandard interessant.

Durchschnittlich kann eine Energie-Einsparung von 15 % über das ganze Portfolio erwartet werden, am einzelnen Gebäude ist sogar deutlich mehr möglich. Das führt zu erheblichen Kosteneinsparungen und fördert die Langlebigkeit der gebäudetechnischen Installationen. Minergie-Betrieb gibt ausserdem Orientierung, wie die Energieeffizienz sichergestellt werden kann und zeichnet Gebäudeeigentümerschaften aus, die durch einen guten Betrieb ihren Beitrag an den Klimaschutz leisten.

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Minergie

Minergie ist der Schweizer Baustandard für Komfort, Effizienz und Klimaschutz – sowohl in Neubauten als auch bei Modernisierungen. Eine besondere Rolle spielen dabei die hochwertige Gebäudehülle, ein kontrollierter Luftwechsel sowie die Anforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz. MinergieBauten setzen konsequent erneuerbare Energien ein, nutzen das Potenzial der Solarenergie, sind CO2-frei im Betrieb, minimieren die Treibhausgasemissionen in der Erstellung und verfügen über ein konsequentes Energiemonitoring mit dem Modul Monitoring+.  

Die drei bekannten Baustandards Minergie, Minergie-P und Minergie-A können mit dem Zusatz ECO erweitert werden. Das neue Label Minergie-Areal geht von einer Mischung aus Bestandesbauten und Neubauten aus und setzt Regeln für eine Transformation. Minergie-Betrieb ergänzt das Portfolio für einen energieeffizienten Betrieb. Minergie gewährleistet somit eine Qualitätssicherung in allen Phasen – von der Planung über den Bau bis hin zum Betrieb.

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