Trinkwasser wird knapper – und seine Bereitstellung immer energieintensiver. Moderne Regenwassernutzung kann hier doppelt entlasten: Sie spart kostbares Trinkwasser und reduziert den Energieverbrauch.


Redaktionelle Bearbeitung: Phase5


Trockenperioden, sinkende Grundwasserspiegel, Nutzungskonflikte: Der Wassermangel ist längst Realität – nicht nur im Süden, sondern auch in Deutschland oder der Schweiz. In Städten wie beispielsweise Dresden mussten 2024 Bewässerungen, Autowäschen und Poolfüllungen eingeschränkt werden. Gleichzeitig steigt der Energieaufwand für Förderung und Verteilung. Es braucht neue Strategien – auch im Kleinen.

Regenwasser – mehr als ein Tropfen auf den heissen Stein

Nur ein Bruchteil des täglichen Wasserverbrauchs wird tatsächlich getrunken. Der Rest fliesst durch Toiletten, Waschmaschinen und Bewässerungsanlagen. Hier kommt Regenwasser ins Spiel. Moderne Systeme speichern es unterirdisch, halten es kühl und sauber – und stellen es bedarfsgerecht bereit. Intelligente Steuerungen schalten automatisch auf Trinkwasser um, wenn der Vorrat knapp wird. Ein freier Auslauf verhindert dabei Rückflüsse.

Technischer Fortschritt trifft Praxisnutzen

Die Zeiten, in denen Regenwassernutzung ein Nischenthema war, sind vorbei. Feuerlöschanlagen, Waschanlagen, industrielle Prozesse oder öffentliche Grünanlagen werden zunehmend mit Regenwasser versorgt. Auch zur Starkregenvorsorge können Systeme beitragen: Sie lassen sich vorab entleeren, um Spitzen besser abzufangen.

Systeme zur Regenwassernutzung
Systeme zur Regenwassernutzung gelten heute als ausgereift und zuverlässig – sie liefern tagtäglich Betriebs­wasser für unterschiedlichste Anwendungen. (Bild: fbr)

Energieeffizienz beginnt beim Wasser

Ein Kubikmeter Trinkwasser verbraucht im Durchschnitt 0,5 kWh – in Höhenlagen deutlich mehr. Regenwasser benötigt nur rund 0,15 kWh/m³. Auch alte Pumpen sind Energiefresser: Ihr Austausch durch moderne Aggregate kann den Wirkungsgrad um bis zu 30 Prozentpunkte steigern – mit staatlicher Förderung.

Fernleitungen, Grauwasser, Synergien

Ein wachsender Anteil des Wassers wird über Fernleitungen verteilt – mit entsprechendem Energieaufwand. Wer vor Ort Regen- oder Grauwasser nutzt, entlastet diese Netze. Grauwasser aus Dusche oder Waschbecken lässt sich nach Reinigung für WC oder Garten nutzen – und seine Wärme zurückgewinnen.

Die kompakte, steckerfertige ­Regenwassernutzungsanlage Wilo-Rain3
Die kompakte, steckerfertige ­Regenwassernutzungsanlage Wilo-Rain3 ist für den Einsatz in Einfamilien­häusern und kleinen Gewerbe­objekten geeignet. Sie stellt automatisch Regenwasser für ­Anwendungen wie Toiletten­spülungen, Wasch­maschinen und Garten­bewässerung bereit und speist bei Bedarf Trinkwasser nach. (Bild: Wilo SE)

Fazit: Wasserstrategie neu denken

Die Integration von Wasser- und Energiekonzepten wird zur Pflicht – im Gebäude, im Quartier, in der Stadtplanung. Regenwasser ist keine Notlösung, sondern Teil einer nachhaltigen Infrastruktur. Wer jetzt investiert, spart langfristig Ressourcen – und sorgt für mehr Resilienz in Zeiten des Wandels.

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