Meier Tobler mit Gewinnsprung im Geschäftsjahr 2021
Meier Tobler weist für das Geschäftsjahr 2021 einen Nettoumsatz von CHF 510.8 Mio. (Vorjahr CHF 487.4 Mio.) aus. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um 4.8 Prozent. Auch der Vergleich mit dem von COVID-19 unbeeinflussten 2019 zeigt ein Plus von 3.0 Prozent.
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Meier Tobler weist für das Geschäftsjahr 2021 einen Nettoumsatz von CHF 510.8 Mio. (Vorjahr CHF 487.4 Mio.) aus. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um 4.8 Prozent. Auch der Vergleich mit dem von COVID-19 unbeeinflussten 2019 zeigt ein Plus von 3.0 Prozent. Im ersten Halbjahr 2021 profitierte das Unternehmen von pandemiebedingten Nachholeffekten. Auch im zweiten Semester konnte Meier Tobler den Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode steigern (plus 2.0 Prozent). Trotz erheblicher Herausforderungen in der Lieferkette ist es Meier Tobler gelungen, die Produktverfügbarkeit weitgehend sicherzustellen.
Das betriebliche Ergebnis auf Stufe EBITDA lag mit CHF 35.9 Mio. aufgrund der erfreulichen Umsatzentwicklung, einer gesteigerten Deckungsbeitragsmarge sowie geringeren Betriebsaufwendungen deutlich über dem Vorjahreswert (Vorjahr CHF 24.6 Mio.). Die EBITDA-Marge konnte auf 7.0 Prozent gesteigert werden (Vorjahr 5.0 Prozent). Die positive Entwicklung des EBITDA ist breit abgestützt. Sämtliche Geschäftsfelder konnten 2021 ihren Ergebnisbeitrag steigern. Der EBIT liegt bei CHF 20.7 Mio. (Vorjahr CHF 8.6 Mio.). Darin enthalten ist die jährliche, nicht liquiditätswirksame Goodwill-Abschreibung im Umfang von CHF 10.3 Mio. aus der Akquisition der Tobler Haustechnik AG. Der Finanzaufwand konnte aufgrund der erneut deutlich tieferen Nettoverschuldung um weitere CHF 1.4 Mio. reduziert werden. Es resultiert für das Geschäftsjahr 2021 ein markant gesteigerter Konzerngewinn von CHF 15.6 Mio. (Vorjahr CHF 3.9 Mio.).
Geschäftsgang
Geschäftsgang Handelsgeschäft
Im Handelsgeschäft konnte Meier Tobler seine führende Marktstellung weiter ausbauen. Wesentlich zu dieser erfreulichen Entwicklung beigetragen haben das umfassende Produktesortiment, eine hohe Lieferverfügbarkeit sowie eingespielte Logistikprozesse. Die Belieferung der Kundschaft, die «letzte Meile», wurde von externen Dienstleistern zurückgenommen und in die eigene Logistik integriert. Meier Tobler hat dafür 26 Chauffeure neu eingestellt und 26 zusätzliche LKWs geleast. Damit hat Meier Tobler die Kontrolle über den Logistikprozess zum Kunden vollständig übernommen und kann so eine konstant hohe Qualität sicherstellen.
Insbesondere der Absatz über die schweizweit 47 «Marché»-Verkaufsstellen entwickelte sich hervorragend und konnte im zweistelligen Prozentbereich gesteigert werden. Auch der e-Shop sowie die neueren Absatzformate «Marché24» und «marché@work» entwickelten sich positiv. Mit «marché@box» wurde im vergangenen Jahr ein weiteres Absatzformat erfolgreich eingeführt. Diese Lösung versorgt Installationsprofis direkt auf der Grossbaustelle mit dem benötigten Material. Dazu wird ein als Abhollager ausgerüsteter Container auf der Baustelle platziert. Die komplette Logistik inklusive Nachbestellen und Auffüllen übernimmt das Team von Meier Tobler.
Geschäft Wärmeerzeugung
Das Geschäft mit der Wärmeerzeugung konnte deutlich zulegen und die bereits im vierten Quartal 2020 eingetretene Erholung bestätigen. Die verkauften Stückzahlen 2021 legten im zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr zu. Getrieben ist dieses Wachstum insbesondere durch deutlich gesteigerte Verkaufszahlen bei den Wärmepumpen. Hier profitiert Meier Tobler vom sich beschleunigenden Erneuerungs-Markt zum Ersatz fossiler Heizungen durch effiziente Wärmepumpen. Meier Tobler wächst in diesem dynamischen Umfeld schneller als der Markt und konnte seinen Marktanteil die letzten fünf Quartale in Folge steigern. Die Stärkung des Produktesortiments mit Neueinführung der äusserst geräuscharmen Wärmepumpe «Oertli M Flex S» speziell für Sanierungsprojekte sowie die intensivierte Ansprache der Endkundinnen und -kunden mittels neuen Webauftritts mit integriertem Online-Heizungskonfigurator tragen wesentlich zu dieser erfreulichen Entwicklung bei.
Geschäftsgang Servicegeschäft
Das Servicegeschäft entwickelte sich im Geschäftsjahr 2021 ebenfalls erfreulich und steigerte sowohl Umsatz als auch Profitabilität. Getrieben ist dieses Wachstum durch Service-Dienstleistungen im Zusammenhang mit Wärmepumpen, welche den Rückgang bei den fossilen Technologien kompensieren sollen. Mit «SmartGuard», dem innovativen Online-Diagnose-Tool für Wärmepumpen, vereinfacht Meier Tobler die Wartung der Haustechnik-Anlagen sowohl beim Service vor Ort wie auch im Fernzugriff.
Geschäftsgang Klimasysteme
Das Geschäft mit Klimasystemen konnte den Vorjahresumsatz nicht erreichen. Das Projektgeschäft ist stark zyklisch und die Kunden hielten sich pandemiebedingt im Jahr 2021 mit Grossaufträgen zurück. Der Markt hat inzwischen jedoch spürbar angezogen und das Auftragsvolumen liegt deutlich über dem Vorjahreswert. 2022 wird mit der Ausrüstung eines Rechencenters der Green Datacenter AG ein weiterer Grossauftrag ausgeliefert. Meier Tobler hat mit Kostenmassnahmen auf die aktuell herausfordernde Umsatzsituation reagiert und das Geschäftsfeld Klimasysteme ist trotz tieferer Umsätze 2021 in die Gewinnzone zurückgekehrt.

Neuen Dienstleistungscenters in Oberbuchsiten
Im August 2021 konnte Meier Tobler mit dem Bau des neuen Dienstleistungscenters in Oberbuchsiten (SO) starten. Der neue Standort wird ab Sommer 2023 die Logistik für die gesamte Gruppe sowie regionale Verkaufs- und Service-Aktivitäten zusammenfassen und die beiden bisherigen Logistikstandorte Däniken und Nebikon ablösen. Durch das Zusammenlegen der Logistik wird neben beträchtlichen Einsparungen in den Betriebskosten auch eine weitere Verbesserung des Kundennutzens möglich sein.
Die Bauarbeiten kommen terminlich und kostenmässig wie geplant voran. Zur Finanzierung des neuen Dienstleistungscenters konnte Meier Tobler im Juli 2021 eine «Sale-and-rent-back»-Vereinbarung mit der Suva unterzeichnen. Die Suva wird nach Fertigstellung Eigentümerin der Immobilie und Meier Tobler wird die Liegenschaft langfristig von der Suva zurückmieten. Meier Tobler verantwortet als Bauherr die Erstellung des Gebäudes. Während der Bauphase führen die getätigten Bauinvestitionen sowie die erhaltenen Anzahlungen zu einer Verlängerung der Bilanz. Der Übergang des Eigentums sowie der Beginn des Mietverhältnisses erfolgen bei Inbetriebnahme des Dienstleistungscenters voraussichtlich im Sommer 2023.
Cashflow, Nettoverschuldung, Eigenkapital
Meier Tobler erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2021 einen betrieblichen Cashflow von CHF 18.0 Mio. (Vorjahr CHF 31.0 Mio.). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist auf einen bewussten Lageraufbau zur Sicherstellung der Lieferbereitschaft sowie eine vorgezogene Begleichung von kurzfristigen Verbindlichkeiten (zwecks Vermeidung von Negativzinsen) zurückzuführen. Seit dem Zusammenschluss mit Tobler Haustechnik im Jahr 2017 hat Meier Tobler die Nettoverschuldung kontinuierlich reduziert. 2021 erfolgte ein Abbau um weitere CHF 22.7 Mio. Per Jahresende kommt die Nettoverschuldung auf CHF 10.9 Mio. zu liegen (Vorjahr CHF 33.6 Mio.). Der Nettoverschuldungsgrad (Nettoverschuldung dividiert durch EBITDA) sank per Ende 2021 auf 0.3× (Vorjahr 1.4×). Das Eigenkapital betrug CHF 163.2 Mio., die Eigenkapitalquote konnte auf 45.3 Prozent gesteigert werden (Vorjahr 43.4 Prozent).
Nachhaltigkeit
Meier Tobler bekennt sich zur Nachhaltigkeit und hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ein konsequentes Nachhaltigkeitsprogramm in seiner Strategie verankert. Im Bereich Umwelt engagiert sich Meier Tobler in der Entwicklung neuer Lösungen, die den CO2-Ausstoss reduzieren und natürliche Ressourcen schonen. Die Fahrzeugflotte wird über die kommenden Jahre sukzessive auf Elektroantrieb umgestellt. Für Mitarbeitende stehen Weiterbildung, Gesundheit und Erhalt der Leistungsfähigkeit im Mittelpunkt. Über den wirtschaftlichen Erfolg hinaus leistet Meier Tobler seinen Beitrag zu Bildung, Fortschritt und Lebensqualität für die ganze Gesellschaft. Im Geschäftsbericht 2022 wird Meier Tobler erstmalig die Berichterstattung zur Nachhaltigkeit aufnehmen.
Wiederaufnahme Dividendenausschüttung
Auf der Basis des erfolgreichen Geschäftsjahrs 2021, der nachhaltigen Stabilisierung der Bilanz und der positiven Ertragsaussichten schlägt der Verwaltungsrat die Wiederaufnahme der Dividendenausschüttung vor. Für das Geschäftsjahr 2021 wird der Generalversammlung der Meier Tobler Group AG vom 30. März 2022 eine Dividende von CHF 1.00 je Aktie beantragt. Diese soll je zur Hälfte aus dem Bilanzgewinn und aus den Kapitaleinlagereserven ausgeschüttet werden.
Ankündigung Aktienrückkaufprogramm
Zudem hat der Verwaltungsrat ein öffentliches Aktienrückkaufprogramm im Umfang von maximal CHF 30 Mio. über drei Jahre bzw. maximal CHF 10 Mio. pro Jahr beschlossen. Dieser Betrag entspricht in etwa der Goodwill-Abschreibung aus der ToblerAkquisition. Ein Teil der 2017 zur Finanzierung dieser Transaktion ausgegebenen Aktien soll nun über die nächsten Jahre schrittweise zurückgekauft und vernichtet werden, womit eine Verdichtung des Gewinns je Aktie erreicht wird. Das tatsächlich zurückgekaufte Volumen hängt von den Marktbedingungen ab und könnte deutlich unter dem Zielbetrag zu liegen kommen.
Das Aktienrückkaufprogramm soll in den kommenden Wochen gestartet werden und über einen Zeitraum von maximal drei Jahren laufen, wobei aus heutiger Sicht ein Anschlussprogramm möglich ist. Über die konkrete Umsetzung wird im Rahmen der Publikation des Aktienrückkaufprogramms informiert.
Generalversammlung
Die Verwaltungsräte Silvan G.-R. Meier (als Präsident), Heinz Roth, Heinz Wiedmer und Alexander Zschokke stellen sich an der kommenden Generalversammlung für eine weitere einjährige Amtsperiode zur Wiederwahl. Aufgrund der besonderen Lage wird die Generalversammlung gemäss der Verordnung des Bundesrats über Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus abgehalten. Das bedeutet, dass Aktionärinnen und Aktionäre nicht vor Ort teilnehmen, ihre Rechte aber wie gewohnt über den unabhängigen Stimmrechtsvertreter ausüben können. Meier Tobler ist es ein Anliegen, den persönlichen Austausch mit den Aktionärinnen und Aktionären dennoch aufrechtzuerhalten. Aktionärinnen und Aktionäre haben deshalb die Möglichkeit, im Vorfeld der Generalversammlung Fragen an die Gesellschaft zu richten.
Ausblick
Unter der Voraussetzung eines intakten Marktumfelds und beständiger Beschaffungsmärkte geht Meier Tobler für die Geschäftsjahre 2022 und 2023 von einem stabilen Umsatz und einem geringfügig verbesserten EBITDA und Konzerngewinn aus. Eine erneut deutliche Ergebnisverbesserung wird erst im Geschäftsjahr 2024 aufgrund der Synergien im mittleren einstelligen Millionenbereich durch die Inbetriebnahme des neuen Dienstleistungscenters erwartet. Die mittelfristige Zielsetzung einer EBITDA-Marge von mindestens 8 Prozent sollte damit erreicht werden können. Die Dividendenausschüttung wird aus diesen Gründen für die beiden Folgejahre voraussichtlich konstant bleiben und für das Geschäftsjahr 2024 erneut angehoben werden können.
Impressum
Textquelle: Meier Tobler
Bildquelle: Meier Tobler
Bearbeitung durch: Redaktion Phase 5
Informationen
Meier Tobler
www.meiertobler.ch
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