
Der Schweizerisch-Liechtensteinische Gebäudetechnikverband suissetec lehnt die EigenmietwertVorlage entschieden ab. Der Verband warnt eindringlich vor den gravierenden Folgen für das Ausbaugewerbe, die Energiewende, den Mittelstand sowie die Sozialwerke.
Redaktionelle Bearbeitung: Phase5
«Die Vorlage zur Einführung von Liegenschaftssteuern auf Zweitliegenschaften verhindert Sanierungen, fördert Schwarzarbeit, belastet den Mittelstand und schadet dem Gewerbe», so suissetec Direktor Christoph Schaer anlässlich der Medienkonferenz der Gewerbe-Allianz «NEIN zum Sanierungs-Stopp» vom 19. August 2025. Vier zentrale Gründe sprechen gegen die Vorlage - die negativen Auswirkungen einer Annahme wären:
1. Sanierungsbremse: Der Wegfall des Unterhaltsabzugs würde Sanierungen massiv ausbremsen. Wer nicht mehr in moderne Heizungs-, Lüftungs-, Sanitärsysteme sowie dichte Gebäudehüllen investiert, verzögert zudem die energetische Transformation des Gebäudeparks. Damit droht ein Sanierungsrückstand beim Gebäudepark – zu einem Zeitpunkt, an dem die Schweiz dringend in Richtung Netto-Null 2050 vorankommen muss. «Die Rahmenbedingungen dürfen nicht mitten im Spiel geändert werden», warnt Schaer.
2. Förderung von Schwarzarbeit: Ohne steuerliche Abzugsmöglichkeiten verlieren Bauherrschaften den Anreiz, dass Arbeiten korrekt abgerechnet werden. Schwarzarbeit würde zunehmen, mit negativen Folgen für seriöse Unternehmen, für einheimische Arbeitsplätze und für die Steuereinnahmen.
3. Belastung des Mittelstands: Das heutige System ist austariert zwischen steuerlicher Belastung und Abzugsmöglichkeiten. Mit der Annahme dieser Vorlage wird dieses Gleichgewicht aus der Balance gebracht. Die Folge: erhebliche Steuerausfälle, die von der gesamten Bevölkerung über höhere ordentliche Steuern getragen werden müssten. Geld, das dann wiederum fehlt für notwendige Investitionen ins Gebäude. Die angedachten Liegenschaftssteuern auf Zweitliegenschaften sind mit dieser Vorlage zudem noch nicht in «trockenen Tüchern». Scheitert deren Einführung anschliessend auf kantonaler Ebene oder fallen sie geringer aus, fehlen zusätzliche Steuereinnahmen.
4. Gefahr für Gewerbe und Sozialwerke: Ein vernachlässigter Gebäudepark, aufgeschobene Investitionen und schwankende Auslastungen gefährden die Stabilität vieler KMU im Ausbaugewerbe. Auch die Sozialwerke müssten mit Ausfällen rechnen – ein Risiko, das sich die Schweiz nicht leisten kann. Die Eigenmietwert-Vorlage ist missraten und gefährlich. Sie bringt kein Mehr an Fairness, sondern schafft neue Probleme für Personen mit Haus- oder Stockwerkeigentum, für Unternehmen und für die Gesellschaft.
Impressum
Textquelle: Suissetec
Bildquelle: zVg
Bearbeitung durch: Redaktion Phase 5
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