In naher Zukunft geben sich die DIE PLANER, SWKI ein neues Gesicht – zurück zu den Wurzeln, aber in einem neuen Kleid. Ansonsten verlief die 63. Ordentliche Generalversammlung des Berufsverbandes auf dem Berner Hausberg ohne Überraschungen.
Text und Bilder: Manuel Fischer
Mit Weitblick lässt sich wohl entspannter über Vergangenes und Künftiges nachdenken. So trafen sich dieses Jahr rund 110 Mitglieder und Gäste des gebäudetechnischen Fachplaner-Netzwerks «DIE PLANER, SWKI» auf dem Gurten, dem Hausberg der Bundeshauptstadt, zu ihrer 63. ordentlichen Generalversammlung. Berühmt ist das Ausflugsziel auch wegen des traditionsreichen Gurtenfestivals. Wie wird eine derart grosse musikalische Grossveranstaltung alljährlich geplant und durchgeführt?
Nach den Begrüssungsworten des Noch-Präsidenten Daniel Bührer gab Carlo Bommes, CEO und Inhaber der Eventagentur Appalooza productions GmbH, Einblicke in die komplexe Organisation und schlug einen zeitlichen Bogen von den primitiven Anfängen bis heute. Der für Bern unverzichtbare Sommerevent startete als Folkfestival 1977, so Bommes: «Damals gab es noch keine WCs, die Festivalbesucher mussten ihr Geschäft im nahen Wald verrichten. Die Organisatoren wussten damals nicht, wie man 10‘000 Menschen mit dem Notwendigsten versorgt und für die Sicherheit garantiert.»

Eine Kleinstadt auf den Hügeln
Die Zahlen lassen die Dimensionen des Festivals erahnen. Der Aufbau der Zelte, Bühnen und weiteren Anlagen dauert 25 Tage, der Abbau 13 Tage, während das Festival an nur 4 Tagen läuft. 400 ansteuerbare Schweinwerfer beleuchten die vier Bühnen. 22‘000 Schrauben werden dazu verschraubt, 800 Paletten für den Tribünenbau verwendet. 1450 Hilfskräfte sind im Einsatz, 780 Musiker/innen im Einsatz, 20‘000 Musikfans pro Tag.
Komfort, Prävention und Hygiene werden inzwischen am Gurtenfestival grossgeschrieben. Wo man früher durch Übernutzung bei regnerischen Tagen in kürzester Zeit in Schlamm watete, werden heute einhängbare Bodenplatten verlegt. Sponsoren stellen rund 100 Liter Sonnencrème zur Verfügung. 40‘000 Ohrenstöpsel schützen Besuchende vor übermässiger Lautstärke. Schliesslich gab es Einblicke in die Sanitärtechnik: Rund 340 Container fürs WC und für Duschen stehen zur Verfügung – keine Toitoi-Lösungen, sondern Anlagen mit Trinkwasseranschluss. 12‘000 WC-Rollen werden während des Festivals verbraucht.
Ausserdem werden rund 22‘000 «P-Mates» während der Tage zur Verfügung gestellt. Es handelt sich dabei um Einweg-Urinbecher, die speziell für Frauen entwickelt wurden, um das Urinieren im Stehen zu erleichtern. P-Mates bestehen meist aus einem flexiblen, hygienischen Material.
Traktanden
Die traktandierten Geschäfte verliefen ohne Überraschungen. 21 Kandidaten wurden als ordentliche SWKI-Mitglieder aufgenommen, ebenso liess man 8 Studierende in den ordentlichen Mitgliedsstatus wechseln, davon zwei Frauen. Das Protokoll vom 5. April 2024 wurde einstimmig angenommen. Der Noch-Präsident Daniel Bührer hielt Vor- und Rückschau zu durchgeführten Tagungen, zur fortlaufenden Gremienarbeit bei der SIA sowie zur internationalen Vernetzung unter dem Dach des europäischen Verbandes REHVA. Ebenso einstimmig befand man über Jahresrechnung und Budget. Für das laufende Jahr wird wesentlich mehr für Öffentlichkeitsarbeit und den Neuauftritt der Website des Vereins aufgewendet, der sich wieder vermehrt auf das Kürzel SWKI zurückbesinnen will.
Matthias Vogelsang legte u.a. den Stand der Richtlinienarbeit dar (40 Projekte sind aktuell in der Pipeline) und erinnerte an die Kooperations- und Lizenzvereinbarung zwischen VDI und DIE PLANER, SWKI. Rony Riedo orientierte über laufende Weiterbildungs-Anlässe und –Projekte; Ähnliches geschieht in der italienisch- und französischsprachigen Schweiz. Kurt Ruffieux, der als Vertreter Westschweiz seine Aufgabe an Yoann Ramseyer weiterreichte, berichtete über auffallend viele Übernahmen von Installationsfirmen und Planungsbüros durch französische Konzerne. Gewählt wurde der neue Vorstand in der neuen Zusammensetzung per Akklamation: Reto Vital (Präsident neu), Marc Wüthrich (Vizepräsident), Daniel Bührer (Altpräsident), Daniel Stadler (Kassier), Christian Walther, Rony Riedo, Ivan Gattlen, Yoann Ramseyer (Westschweiz), Milton Generelli (italienisch-sprechende Schweiz).
Impressum
Textquelle: Manuel Fischer, Chefredaktor Phase 5
Bildquelle: Manuel Fischer
Bearbeitung durch: Redaktion Phase 5
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