
Meier Tobler steigert Gewinn im ersten Halbjahr 2022 deutlich
Meier Tobler weist für das erste Semester einen Nettoumsatz von CHF 258.3 Mio. (Vorjahr CHF 240.1 Mio.) aus. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um 7.6 Prozent.
Treiber für das erfreuliche Wachstum ist insbesondere die ausserordentlich hohe Nachfrage nach Wärmepumpen bei Heizungssanierungen. Die Lieferfähigkeit ist trotz der gegenwärtigen Herausforderungen in den Lieferketten zu grossen Teilen intakt. Die massiv gestiegenen Einkaufspreise sowie höhere Energie- und Transportkosten können mehrheitlich durch Verkaufspreiserhöhungen kompensiert werden. Das betriebliche Ergebnis auf Stufe EBITDA steigert sich dank des höheren Verkaufsvolumens um 70.8 Prozent auf CHF 22.3 Mio. deutlich (Vorjahr CHF 13.1 Mio.). Die EBITDA-Marge im ersten Halbjahr liegt bei 8.6 Prozent (Vorjahr 5.4 Prozent). Das EBIT beträgt CHF 14.9 Mio. (Vorjahr CHF 6.0 Mio.). Darin enthalten ist die nicht liquiditätswirksame Goodwill-Abschreibung für ein halbes Jahr im Umfang von CHF 5.1 Mio. aus der Akquisition der Tobler Haustechnik AG im Jahr 2017. Der Konzerngewinn von CHF 11.5 Mio. hat sich im Vergleich zur Vorjahresperiode verdreifacht (Vorjahr CHF 3.7 Mio.).
In einem leicht rückläufigen Baumarkt stärkt Meier Tobler seine führende Position im Handelsgeschäft weiter. Insbesondere das schweizweite «Marché»-Netz mit 47 Verkaufsstellen sowie der e-Shop tragen zu dieser positiven Entwicklung bei.
Geschäft mit Wärmeerzeugung legt kräftig zu
Im Geschäft mit der Wärmeerzeugung legen die verkauften Stückzahlen im ersten Semester im zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr zu. Während die Verkäufe von nachhaltigen Heizungslösungen, insbesondere Wärmepumpen, deutlich zunehmen, beschleunigt sich der Rückgang bei Öl- und Gasheizungen. Die Dynamik auf der Nachfrageseite akzentuiert sich im ersten Halbjahr 2022 nochmals deutlich, was sich in einem rekordhohen Auftragsbestand widerspiegelt. Bremsend wirken der Fachkräftemangel in der Heizungsinstallationsbranche sowie vereinzelte Bau- und Lieferverzögerungen.
Transformation des Servicegeschäfts
Die kontinuierliche Umstellung auf klimafreundliche Heizsysteme führt zu einer Transformation des Servicegeschäfts. Während Serviceleistungen bei fossilen Heizungsträgern rückläufig sind, nehmen Service-Dienstleistungen im Zusammenhang mit Wärmepumpen zu. Das Online-Diagnose-Tool «SmartGuard» spielt dabei eine Schlüsselrolle, da es eine Ferndiagnose und eine Fernwartung der Anlage erlaubt. In der Summe ist der Serviceumsatz gegenüber der Vorjahresperiode wie erwartet leicht rückläufig, der Ergebnisbeitrag des Servicegeschäfts liegt jedoch dank gesteigerter Effizienz auf Vorjahresniveau.
Nachfrage nach Kälte- und Klimalösungen ungebrochen hoch
Das Geschäft mit Klimasystemen schliesst das erste Halbjahr mit einem zweistelligen Umsatzwachstum ab. Der im letzten Jahr gewonnene Grossauftrag zur Ausrüstung eines Rechencenters der Green Datacenter AG wurde im ersten Semester 2022 ausgeliefert. Die Nachfrage nach Kälte- und Klimalösungen ist ungebrochen hoch und der aktuelle Auftragsbestand liegt deutlich über dem Vorjahreswert.
Der Bau des neuen Dienstleistungscenters in Oberbuchsiten verläuft weiterhin nach Plan. Der neue Standort wird ab Sommer 2023 die Logistik für die gesamte Gruppe sowie regionale Verkaufs- und Service-Aktivitäten zusammenfassen und die beiden bisherigen Logistikstandorte Däniken und Nebikon ablösen. Durch das Zusammenlegen der Logistik wird 2024 neben beträchtlichen Einsparungen in den Betriebskosten auch eine weitere Verbesserung des Kundennutzens realisiert werden.
Nettoverschuldung, Eigenkapital und Cashflow
Meier Tobler erwirtschaftet im saisonal bedingt schwächeren ersten Halbjahr einen betrieblichen Cashflow von CHF 9.8 Mio. (Vorjahr CHF –10.8 Mio.). Die Nettoverschuldung beträgt per 30.06.2022 CHF 24.4 Mio. und liegt deutlich unter dem Vergleichswert des Vorjahres (30.06.2021: CHF 48.0 Mio.). Das Eigenkapital beträgt CHF 159.1 Mio. (31.12.2021: CHF 163.2 Mio.); die Eigenkapitalquote liegt bei 43.3 Prozent (31.12.2021: 45.3 Prozent). Ursächlich für den Rückgang des Eigenkapitals sind die Wiederaufnahme der Dividendenzahlungen (CHF 11.9 Mio.) und der erfolgreiche Start des Aktienrückkaufprogramms (CHF 4.5 Mio.).
Ausblick
Die erfreuliche Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr zeigt, dass die auf die vier Geschäftsfelder fokussierte Unternehmensstrategie greift und Meier Tobler dank hoher operativer Agilität rasch auf die sich verändernden Marktgegebenheiten reagieren kann. Das Marktumfeld ist jedoch nach wie vor von grossen Unsicherheiten geprägt und insbesondere die Visibilität für das wichtige vierte Quartal ist eingeschränkt. Die Entwicklung geopolitischer Risiken, die Verfügbarkeit wichtiger Produkte, die Effekte der Zinserhöhungen sowie die Auswirkungen der sich allenfalls anbahnenden Energiekrise sind kaum absehbar. Auf einen finanziellen Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr wird aus diesen Gründen verzichtet.
Impressum
Textquelle: Meier Tobler
Bildquelle: Meier Tobler
Bearbeitung durch: Redaktion Phase 5
Informationen
Meier Tobler
www.meiertobler.ch
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